Bürgerverein Sasel-Poppenbüttel von 1955 e.V.
Stadtteilführung Volksdorf am 17.11.2023 mit Herrn Beleites
Beim ersten Termin waren wir 22 Mitglieder – Führung fiel aber aus wegen starken Regens. Am neuen Termin am 17.11. fanden sich 14 Interessierte ein. Herr Beleites begrüßte uns mit den warnenden Worten: „Ich hoffe, Sie haben sich alle den Temperaturen gemäß warm angezogen“. Ich war begeistert von den Parallelen zwischen Volksdorf und Sasel und Poppenbüttel. Woher kommt der Name? Nein, nicht von Volk sondern Volksward, dem Gründer genau wie Poppo die Siedlung (büttel) gegründet hat – Poppenbüttel. Sasel weicht ab, kommt von „Stein“.
Beide Gegenden können frühe Besiedlung schon in der Bronzezeit nachweisen. Volksdorfs erste urkundliche Erwähnung 1296, Sasel schon 1293, Poppenbüttel erst 1336. Und an wen mussten die Volksdorfer ihre Einnahmen überweisen? Dem Frauenkloster Harvestehude, genau wie Sasel. Volksdorf konnte 9 Vollhufe (Höfe, die nur von der Landwirtschaft leben konnten) ernähren, Poppenbüttel 7 und Sasel 4.
Schon früh machte sich der Hamburger Einfluss bemerkbar. Im Falle Volksdorf durch Verpfändung. Auch die spätere Entwicklung war in Volksdorf durch den Hamburger Kaufmann Heinrich Ohlendorff geprägt, der die Jagdrechte 1867 pachtete, danach mehrere Hufe aufkaufte und daraus einen modernen Landwirtschaftsbetrieb formte. Er sorgte für eine Kleinbahnanbindung nach Rahlstedt, die später in das Hamburger U-Bahnnetz übernommen wurde. In Poppenbüttel war es der Großgrundbesitzer Henneberg und Eigentümer der einzigen Burg Hamburgs. Und eine der treibenden Kräfte des S-Bahn-Baus und den Anschluss an Ohlsdorf. Hiervon weicht Sasel ab, das geprägt ist von Herrn Gilscher und seinen sich selbst versorgenden Kleinsiedlungen. Wo Volksdorf herausragt: Im Einkommen, der mäßigen Einwohnerdichte, den vielen Naturschutzgebieten (Teichwiesen) und dem Erhalt mittelalterlicher Gebäude (Museumsdorf) und: der Kirchturm ist höher als diejenigen von Sasel und Poppenbüttel.
D ie Volksdorfer Daten stammen aus dem Vortrag von Herrn Beleites und seinen informativen Folien. Der Rundweg begann vor dem alten Bahnhofsgebäude, ging kurz weiter zum Eingang zu den Teichwiesen, dann zur katholischen Kirche und weiter zum Museumsdorf, entlang der alten Dorfstraße, an einigen Gedenksteinen vorbei - leider genauso ungepflegt wie in Poppenbüttel - und endete vor der Ohlendorffschen Villa ( Familie Ohlendorff erwarb den sagenhaften Reichtum mit Guano-Handel. Deshalb bekam er im Volksmund den Spitznamen „Shit -Baron“.).
Einige Teilnehmer hatten sich leider falsch angezogen. Es war doch kälter als gedacht. Für sie endete die Führung vor dem Restaurant „Le Quan“, während ein kleiner Rest Herrn Beleites bis zum Ende begleitete. Es war ein schöner, sehr informativer Rundgang. Seitdem sehe ich Volksdorf mit anderen Augen. Danke an Heinz Hannack, der wieder alles bestens organisiert hat.
Günther Quaas
hier interessante und weiterführende Informationen über Volksdorf, die uns freundlicherweise Herr Beleites zur Verfügung gestellt hat.
Informationen von Herrn Beleites über Volksdorf