Die Sehnsucht nach einer gemeinsamen Tour war übermächtig, die Warteliste lang, und nicht alle, die gern mitgefahren wären, konnten angenommen werden. Der Bus war bis auf den letzten Platz besetzt. Das Wetter konnte besser nicht sein. Die Vorfreude auf den Tag und die Wiedersehensfreude nach zwei Jahren ohne Klönnachmittag spiegelten sich in den Gesichtern. Das Mitteilungsbedürfnis war intensiv, was der Lärmpegel beim Mittagessen bewies.

Eine glatte Fahrt durch die Schleswig-Holsteinische Landschaft im klimatisierten Bus führte uns an blühenden Rapsfeldern vorbei nach Burg auf Fehmarn. Dort kam die Reiseleiterin an Bord und erzählte Fehmarner Geschichten. Es war mir nie so bewusst geworden, dass auf Fehmarn viele Flüchtlinge aus Ostpreußen eine neue Heimat fanden. Die Reise ging einmal rund um und quer durch Fehmarn, an vielen kleinen heimeligen Ortschaften vorbei mit ihren Dorf- bzw. Löschteichen, Gänsen und Hühnern, vorbei an Yachthäfen, in denen die Segelyachten bereits an ihren Plätzen lagen und ihre Masten in der Sonne glitzern ließen. Ein friedliches Plätzchen ist Fehmarn mit Lebens- und Urlaubsidylle für gestresste Großstädter, mit Dorfleben pur für die Einwohner und einem weiten Blick über Land und Meer für die Ruhe der Seele. So habe ich es empfunden, und ich glaube, unsere Mitreisenden auch. Kurz hielten wir am Strand (siehe Bild oben), wo ich gleich ein paar passende Steine für den Basteltreff mit Frau Fiedler sammelte.

Kurz vor 13 Uhr trafen wir im Restaurant ein. Herr Bessel sagte zu mir beim Aussteigen: „Mann, habe ich jetzt aber einen Hunger!“ Er sprach mir aus der Seele. Immerhin waren wir seit 08:15 Uhr unterwegs. Das Essen machte satt, aber ich hätte wohl besser Fisch wählen sollen statt Jägerschnitzel.

Nach dem Essen ging es in den Schmetterlingspark, der uns empfing wie ein Dampfbad – Temperaturen zwischen 24 und 30 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von 70 bis 80 Grad ließen uns die Außentemperaturen als kalt empfinden. Sehenswert waren die Leguane aus tropischen Gegenden, die sich dort wohlfühlten. Wachteln, Zebrafinken und Koikarpfen und Schildkröten bewohnen ebenfalls den Schmetterlingspark. Die Puppen der Schmetterlinge werden importiert aus Südostasien und Südamerika und wachsen in einem Brutkasten zu wunderschönen Faltern heran. Sie werden gefüttert mit Obststückchen oder mit einem Naturschwamm, der mit Nektar besprüht wird. Die einzigen Schmetterlinge in der Freiflughallte, die sich selbst vermehren können, sind die Bananenfalter. Zahlreiche Raupen hängen an den großen Bananenbaumblättern.

In der Vorhalle des Schmetterlingsparks tranken wir Kaffee, klönten und fuhren anschließend staufrei nach Hamburg zurück. Ein schöner Tag! Danke, Frau Schulz, für die Organisation.

Ute Mielow-Weidmann