Reise Werningerode 2022

Reise nach Werningerode vom 24.7. bis 31.7. 2022

Wer hat noch weitere Bilder von der Reise nach Werningerode? Bitte senden an: internet@buergerverein-sasel-poppenbuettel.de

Unsere Reise nach Wernigerode vom 24. – 31.08.2022


Tag 1, Sonntag, 24.07.22:

Anfahrt – glatte Fahrt, kein Stau zur Freude von Herrn Bongartz und unseren Mitgliedern. Bevor wir aber im Hotel einchecken können, erwartet uns noch eine Stadtführung. Wernigerode hat ca. 32000 Einwohner und ist bei Touristen beliebt. Der Ort wurde erstmalig 1121 erwähnt und erhielt 1229 das Stadtrecht. Nach dem Aussterben der Grafen von Wernigerode wurde es Sitz der Grafen zu Stolberg. Plünderungen im Dreißigjährigen Krieg und Zerstörungen durch Brände brachten großes Leid über die Bewohner. Wir erfahren, dass hier erstmals eine Brandmauer verordnet wurde, eine Mauer, die Häuser voneinander trennte und verhinderte, dass Brände ganze Straßenzüge vernichteten. Das war 1847, nachdem ein großer Teil des Heideviertels (siehe Bild) einem Brand zum Opfer fiel. Wir gingen am Gerhart-Hauptmann-Gymnasium vorbei (berühmt durch seinen Schulchor), erfuhren Einzelheiten über den Bau des Fachwerks, durchstreiften romantisch anmutende schmale Gassen mit wunderschön restaurierten Fachwerkhäusern und beendeten die Tour am Rathaus – Fazit: eine liebenswerte Stadt mit besonderem Ambiente. In einem Haus zu wohnen, dessen Deckenhöhe ca. 1,85 m ist – historisch eben -, halte ich allerdings für eine besondere Herausforderung.


Tag 2: Montag, 25.07.22:

Unser Ziel ist Quedlinburg. Es beginnt mit einer amüsant vorgetragenen Stadtführung (siehe Bild). Wieder erfahren wir Details über den Fachwerkbau. Quedlinburg liegt an der Bode und wurde 922 zum ersten Male urkundlich erwähnt. Es erhielt 994 Stadtrecht und war fast 900 Jahre lang der Sitz eines Damenstiftes. Die Witwe Heinrichs I. – er starb 936 – war Königin Mathilde. Sie gründete den Damenstift, weil Heinrich I. in Quedlinburg begraben werden wollte, zum Zwecke der Totenmemorie. Die Gräfin Aurora von Königsmarck, die die erste Mätresse August des Starken war, suchte in Quedlinburg Trost bei ihrer Freundin Anna Dorothea, der Äbtissin in Quedlinburg. Als August der Starke die Gräfin Aurora auf der Moritzburg schwängerte, musste sie Dresden verlassen. Ihren Sohn nannte sie nach dem Zeugungsort „Moritz“ (später berühmter Marschall Moritz von Sachsen). Sie wurde 1700 Pröpstin des Stiftes Quedlinburg.


An einigen Straßenecken waren massive Steine senkrecht gegen die Hausmauer gelehnt und verankert. Warum? Die Kutschen waren durch die überstehenden Räder breiter als die Kutsche selbst. Wenn der Kutscher scharf um die Ecke bog, beschädigte er den unteren Teil der Hauswand mit den Radnaben, er „kratzte die Kurve“. Deswegen platzierte man einen Eckstein (auch Rammstein genannt).


Auf der Fahrt zur Stiftskirche Sankt Cyriakus (siehe Bild) versuchten wir, all die vielen Informationen zu verdauen. Die Stiftskirche Sankt Cyriakus in Gernrode ist eines der bedeutendsten ottonischen Architekturdenkmale in Deutschland. 959 gründete Markgraf Gero als rechte Hand Otto I. ein freies und weltliches Damenstift. Seine Schwiegertochter Hathui führte es als erste Äbtissin. Nach einigen kleinen Umbauten im Laufe der Jahrhunderte wurde der romanische Bau 1870 umfassend saniert durch den Restaurator Ferdinand von Quast, der sehr viel Wert auf den Erhalt der ursprünglichen Baukunst legte. So blieb der romanische Stil weitgehend erhalten. Berühmt ist das Heilige Grab, das eine Nachbildung des Grabes Christi in Jerusalem ist. 24 Stiftsdamen wurden hier untergebracht, um sich der Bildung zu widmen.


Wir waren beeindruckt von dem äußerst guten Erhaltungszustand der Basilika. Um etwa 16:00 Uhr lieferte uns Herr Bongartz im Hotel ab. So hatten wir nach diesem heißen Tag mit meist 34 °C noch ausreichend Zeit, um uns für das Abendessen zu erfrischen. Abends kühlte es ein wenig ab, so dass wir noch lange im Hotelhof saßen bei kühler, angenehmer Luft.


Tag, Dienstag, 26.07.22:

Unsere erste Station waren die Rübeländer Tropfsteinhöhlen.Ca. 20 Jahre dauert es, bis sich ein 0,7 cm hoher Stalagmit bildet. Wir hatten eine Führung in der Baumannshöhle – leider durften wir keine Fotos machen. Festes Schuhwerk und eine Jacke bewahrten uns vor Unwägsamkeiten, denn in der Höhle herrschten nur ca. + 8 °C, also etwa Kühlschranktemperaturen. Die Wege waren eng, niedrig, steil, glitschig, nass – na ja, wir mussten schon vorsichtig und bewusst laufen und den Anweisungen des Fachmannes folgen und etwa 300 Stufen überwinden. Schon seit 1646 kann man diese Höhlen besichtigen, damals kamen jedoch nur Adlige und Forscher, und es war auch nicht so bequem, hinein- und wieder hinauszukommen. Nur mit einem Arschleder konnte man die Höhenunterschiede vom Einstieg zu den „Räumen“ überwinden. Wenn Wasser von oben durch das Gestein sickert und Kalk dabei löst und dann nach unten tropft, bildet sich ein Stalagmit. Das ist ein aus Kalkspat bestehendes Gebilde am Boden der Höhle. Wenn es oben an der Steindecke bleibt, weil es nicht schwer genug ist, um einen Tropfen zu bilden, entsteht ein Stalaktit, also ein hängendes, von der Höhlendecke zapfenartig nach unten wachsendes Tropfsteingebilde. Meist wachsen Stalagmit und Stalaktit an derselben Stelle, und irgendwann, nach Tausenden von Jahren, treffen sie aufeinander. Das ist dann ein Stalagnat. Die Stalagmiten bilden phantasiereiche Formen. Nach etwa einer Stunde Kopfeinziehen, Staunen, Weitergehen und wieder Staunen waren wir froh, die abenteuerliche Tour gemeistert und das Dunkel wieder verlassen zu haben.


Dann fuhren wir zur Köhlerei am Stemberghaus. Aber vorher sollten wir noch etwas essen. Ich hatte gar keinen Hunger, aber ich wollte mich nicht ausschließen, und so bestellte ich „Steak und Bratkartoffeln“ zu € 10,50. Das hätte ich mir sparen sollen, denn pappige Bratkartoffeln mit einem lauwarmen Schweinesteak sind nicht das Nonplusultra meiner Wünsche. Aber das, was folgte, war sehenswert. Die Harzköhlerei Stemberghaus ist eine der letzten Köhlereien in Deutschland, die die Holzkohle noch nach historischen Arbeitsmethoden mittels Erdmeilern herstellt. Auf dem Kohleplatz konnten wir erleben, welche Arbeitsgänge vor über 1000 Jahren durch unsere Vorfahren notwendig waren, um das „Schwarze Gold des Waldes“, die Holzkohle, zu produzieren. Auf dem Platz wird ständig ein Erdmeiler aufgebaut. Einer befindet sich im Verkohlungsprozess und ein anderer wird gerade geerntet. In mühevoller und harter Handarbeit werden durch die Köhler an dieser Stelle jährlich Resthölzer der Forstwirtschaft zu ca. 50 Tonnen reiner Öko-Buchenholzkohle veredelt. Wir waren erstaunt zu erfahren, in wie vielen Produkten Holzkohle unentbehrlich ist. Denken Sie nur an die Kohletabletten, die Verdauungsstörungen beheben. Es handelt sich um Aktivkohle (= besonders poröse reaktionsfähige Kohle), die in Filtern zur Reinigung von Industrieabwässern, Abgasen u. a. zum Einsatz kommt. Heute ist die Köhlerei eher ein Zeugnis der Geschichte, wie etwa der Nachbau eines mittelalterlichen Dorfes oder das Museumsdorf in Volksdorf. Früher waren die Köhler sehr arme Leute. Mit ihren Lebens- und Wohnmöglichkeiten möchte heute keiner tauschen!


Herr Bongartz hatte dann die Idee, die restliche Zeit für einen kleinen Umweg zum Hexentanzplatz nach Thale zu nutzen. Ich weiß nicht, ob ich den eigentlichen „Tanzplatz“ wirklich identifizieren konnte bei all dem Rummel und den Bauarbeiten dort. Aber: Es gab einen Weg am Bergrand der Anlage, von dem man einen phantastischen Blick über das Wald- und Felsgebiet des Harzes hatte. Den habe ich eingefangen, genossen und mir einen Pott Kaffee gegönnt. Im Hotel angekommen, hatten wir reichlich Zeit bis zum Abendessen.


Mittwoch, 27.07.:

Der Tag stand zur freien Verfügung. Und zum ersten Male stellten wir fest, wie schwierig es ist, den Tag selbstbestimmt auszufüllen. Viel einfacher ist es natürlich, wenn wir uns leiten lassen. Herr Quaas schickte ein Foto, das ihn auf der Hängebrücke über die Rappbodetalsperre zeigte. Zwei fuhren nach Quedlinburg und besichtigten die St.-Aegidii-Kirche. Frau Schulz, Frau Fiedler und ich begaben uns auf den Weg in den Bürgerpark, wo auch ein Miniaturenpark und ein Gelände der Gartenbauausstellung zu belaufen war. Der Miniaturenpark zeigte wunderschön die vielen Sehenswürdigkeiten des Harzes (Kirchen, Klöster, Stifte, Bergwerke – siehe Bild -, Rathäuser, Schlösser, Stadtteile mit Fachwerkhäusern, Brockenbahn usw.). Der Bürgerpark war eigentlich eher ein Spazierweg um einen Teich, und die Gartenbauausstellung war schon länger vorbei und daher das Gelände nicht mehr so ansprechend gestaltet – wir liefen fast 10 km. Einige Mitglieder besuchten das Luftfahrtmuseum Wernigerode oder wanderten hoch zum Schloss, um das Museum dort in Ruhe zu genießen. Zwei wollten den Lustgarten in Wernigerode erkunden, fanden ihn aber nicht. Sie suchten die Straßennamen auf dem Stadtplan und waren verzweifelt, weil sie nicht fündig wurden. Dann erhielten Sie Hilfe von einem anderen vorbeikommenden Mitglied, und das Problem klärte sich auf. Die beiden Damen hatten versucht, die Straßennamen von Wernigerode auf dem Stadtplan von Quedlinburg zu entdecken. Abends beim Essen erzählten wir uns dann unsere Erlebnisse.




Donnerstag, 28. Juli 2022

Goslar war das Ziel. Goslar ist angelegt wie ein Oval mit einer Länge von 1600 m und einer Breite von ca. 500 m. Dieser Stadtkern, der natürlich heute nur durch die noch vorhandenen drei Stadttore zu erahnen ist, wurde durch eine hohe Mauer mit Wassergraben, einem Wall und einem flutbaren Wassergraben gut geschützt. Das war wichtig, denn es wurden wertvolle Erze (Silber, Gold, Kupfer und Zinn) im nahegelegenen Rammelsberg abgebaut und in Goslarer Hüttenwerken zu Metallen verarbeitet und veredelt. Ende des 10. Jahrhunderts entstand die Kaiserpfalz. 1009 begann mit der ersten Reichssynode unter Heinrich II. die für Goslar wichtige Periode als eine zentrale Pfalz des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Im Untergeschoss der Kaiserpfalz sahen wir den sog. „Kaiserstuhl“ - eine schmiedeeiserne Rückenlehne mit hohen Armlehnen links und rechts auf einem Steinsockel. Von hinten konnte man den Steinsockel wie einen Kamin beheizen und somit dem Kaiser ein wenig „Feuer unter dem Hintern machen“. Alle anderen mussten in der Kälte stehen. Im großen Kaisersaal wurden uns die Wandgemälde erklärt. Eines davon zeigte den Sohn Heinrichs IV. (also Heinrich V.), wie er vom Blitz getroffen wurde. Er wollte Kaiser werden und trachtete seinem Vater nach dem Leben. Bei einem Unwetter traf ihn ein Blitz. Da er in voller Rüstung war, ging der Blitz einmal durch ihn hindurch und in die Erde. Aber seitdem hinkte er, und die Goslarer Bürger sagten: „Die Strafe folgte auf dem Fuße.“ Jedes Viertel musste einen Teilbereich der Stadtbefestigung bewachen. Für die Reparaturen waren die Zünfte verantwortlich, für die Sicherheit die Bürger. Zu diesem Zweck wurden Männer an Waffen ausgebildet. Das waren Spieße, mit denen man Eindringlinge abwehren konnte, und diese Männer waren angesehene Bürger, nämlich Spießbürger. 

In Goslar wurde viel Handel getrieben – es war Reichsstadt seit dem 12. Jahrhundert -, und es war Mitglied der Hanse. Viele Handelrouten führten durch Goslar, auch diejenigen aus Italien, die wertvolle Glaskunst (Kristall-Leuchter z. B.) beförderten. Um diese Waren sicher über die Alpen zu bringen, nahm man ein Butterfass, legte die Glassachen hinein und füllte es mit flüssiger Butter auf, die dann erkaltete und die Waren einschloss. So kam das Glas sicher in Goslar an, denn „es war alles in Butter.“ Geld und Wertsachen sammelte man in Truhen. Am Boden der Truhe waren metallene Hundeköpfe befestigt. Ein Edelmann, der ständig nur etwas aus seiner Truhe entnahm, sie aber nicht wieder füllte, ist dann irgendwann „auf den Hund gekommen“. Nach der Information über die Bedeutung der Wandmalerei im Kaisersaal erfuhren wir etwas über die Nutzung der Wasserkraft der Gose, die Art und Weise, wie man sauberes Trinkwasser über Trinkwassergräben an die Häuser brachte, sahen Häuser aus allen Epochen und beendeten die Stadtführung am Marktplatz vor dem Brunnen, nachdem uns der Stadtführer (siehe Bild) die Geschichte der umliegenden Häuser erläutert hatte.


Dann fuhren wir nach Hahnenklee, um die Stabkirche zu besichtigen, die eine freie Nachbildung der Stabkirche von Borgund ist. Sie ist nach dem Vorbild norwegischer Kirchen gebaut, weil dies die preiswerteste Bauart war. „Stab“ bedeutet bei den Norwegern „Mast“. Weil die ersten Stabkirchen von den Wikingern errichtet worden sind, erinnert vieles in der Kirche an ein Schiff: die senkrecht aufgestellten dicken Holzsäulen (= Stäbe), die wie Bullaugen aussehenden Fenster und der einem Steuerrad nachempfundene Leuchter an der Decke z. B. Gebaut wurde sie in nur einem Jahr (1907 – 1908) nach dem Entwurf des Konsistorialarchitekten Karl Mohrmann.


Wir fuhren weiter bis zur Okertalsperre. Sie fängt in sehr nassen Perioden die Fluten der Hochwasser auf und gibt das gespeicherte Wasser in trockenen Zeiten gleichmäßig an die Oker ab. Ein weiterer Teil wird durch Überleitung zur Granetalsperre für die Trinkwasserversorgung genutzt. Im Durchschnitt fließen jährlich 21 Millionen Kubikmeter Wasser zur Granetalsperre. Seit Inbetriebnahme der Okertalsperre im Jahr 1956 konnten von 130 Hochwasserspitzen 128 nahezu vollständig zurückgehalten werden. Auch zur Stromerzeugung wird das Wasser genutzt. Das Wasserkraftwerk arbeitet als Speicherwerk, aber nur etwa 6 – 8 Stunden pro Tag, zur Zeit des Spitzenstrombedarfs.


Ein kurzer Stopp bei der Baumkuchenfabrik kurz vor Wernigerode, und dann waren wir im Hotel, um uns vor dem Essen ein wenig auszuruhen.


Freitag, 29.07.2022:

Die rote Bimmelbahn mit Elektroantrieb und Hamburger Wappen bringt uns auf das Schloss Wernigerode, das wir ohne Führung erkunden. Aber da alles gut beschrieben und ausgeschildert ist, hat sich niemand verlaufen. Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut (norddeutscher Historismus) und von Wilhelm I. und später auch von Wilhelm II. mehrfach besucht. Für den Kaiser wurden mehrere Zimmer eingerichtet, alle ausgestattet mit wunderbaren Intarsien im Eichenparkett und schweren, mit vielen Schnitzereien versehenen Möbeln. Das Schloss war der Sitz der Grafen von Stolberg-Wernigerode. Einige Originalmöbel hat man bei einer Versteigerung in Amsterdam zurückkaufen können. Die Holzdecken mit teilweise aufwendigen Schnitzarbeiten waren in der DDR-Zeit in Weiß getüncht worden. Sie wurden nach der Wende Stück für Stück originalgetreu restauriert. Die rote Bimmelbahn holte uns pünktlich zur verabredeten Zeit wieder ab und brachte uns bis vor die Hoteltür.


Ab 13:30 Uhr begann unsere kleine Harzrundfahrt. Zunächst ging es nach Langenstein, einem malerischen Dörfchen vor den Toren von Halberstadt. Dort befindet sich ein einzigartiges Zeugnis früherer Wohnkultur in Deutschland: die Höhlenwohnungen von Langenstein. Zahlreiche Wohnhöhlen wurden hier einst von jungen Landarbeiterfamilien in den weichen Sandstein geschlagen. Einige Behausungen, so vermutet man, stammen sogar aus der germanischen Siedlungszeit. Der letzte Höhlenbewohner verließ seine Behausung erst 1916. Für 80 Pfennig pro Quadratmeter Land konnte man sich auf dem Schäferberg eine Wohnhöhle bauen, zahlte keine Miete und hatte lebenslanges Wohnrecht. Allerdings: So romantisch es anmutet, ich möchte nicht tauschen! Wir sahen uns die einzelnen Wohnhöhlen mit mehreren Zimmern, in denen manchmal nur ein Bett Platz fand, an und empfanden, dass ein sehr angenehmes Klima herrschte. Es roch weder modrig noch schimmelig noch feucht oder moosig. Die Wände waren trocken, die Möbel auch. Aber das Kochen mit Abzug nach oben durch das Gestein und auch die sanitäre Ausstattung lassen nach heutigen Maßstäben viele Wünsche offen.


Dann fuhren wir nach Drübeck und besichtigten die Klosterkirche St. Vitus (nahe Halberstadt – siehe Bild)). Sie wurde im 10. Jahrhundert im romanischen Stil errichtet. Das nördliche Seitenschiff musste wegen Baufälligkeit im 17. Jahrhundert abgerissen werden. Der spätgotische Flügelaltar (erschaffen Ende des 15. Jahrhunderts) stammt aus der Kirche St. Bartholomäus. Die Kirche wird weiter restauriert, vor allem Feuchtschäden an den Sockelwänden sind noch zu beseitigen. Hoffen wir, dass die Erhaltung solcher Kleinodien aus der Romanik nicht am Geld scheitert! Nach einer Kuchenpause im Klostercafé ging es zurück zum Hotel.


Samstag, 30.07.2022:

Mit der Dampflok, der Harzer Schmalspurbahn, fuhren wir auf den Brocken. Uns hat erschüttert, dass so viele Bäume tot waren, teilweise kreuz und quer in der Landschaft verstreut und ganze Hügel braun waren. Man erläuterte uns, dass die Natur sich selbst erholt und dass die toten Bäume auf der Erde dazu dienten, anderen Waldbewohnern als Unterschlupf oder Nahrung zu dienen. Aber so viele? Ganze Hügel? Mehrfache Baumstammschichten übereinander? Ich bezweifle das. Ich denke, man könnte doch wenigstens einen Teil davon zu Pellets verarbeiten oder als Brennholz nutzen oder für die Biogasanlage. Auf dem Brocken hatten wir zwei Stunden Zeit. Die meisten nutzten die Gelegenheit für einen Rundgang, ein Foto auf dem höchsten Punkt und einen kleinen Imbiss.


Ja, das war das letzte Highlight. Nun hieß es, Koffer zu packen. Am nächsten Tag müssen wir den Heimweg antreten.


Sonntag, 31.08.2022

Bevor es endgültig Richtung Hamburg nach Hause ging, erwartete uns noch eine Stadtführung in Halberstadt. Diese Stadt wurde leider im zweiten Weltkrieg sehr stark zerstört. Nur wenige historische Bauten hat man während der DDR-Zeit erhalten können. Dazu gehört dieser Dom. Irgendwie ist mir die Hitze zu Kopf gestiegen, und ich war erleichtert, als wir dann ein Eiscafé fanden. Leider habe ich von der Führung nicht sehr viel behalten, aber der Dom war im Inneren sehenswert. Auch waren wir nicht so sehr erpicht darauf, noch allzu viel zu laufen – eher sprangen wir von einem Schatten zum nächsten, als die Stadtführerin uns die Geschichte der Stadt und den Roland und den Dom und das Wachsen und Werden einer Handelsmetropole erklärte. Aber wozu gibt es Wikipaedia!


Das war’s.


Ute Mielow-Weidmann

Von unserem Mitglied Herrn Metzmacher

Von unserem Mitglied Rita Domtera

Von unserem Mitglied GQ

Von unserem Mitglied Christiane Fiedler

Von unserem Mitglied Ute Mielow-Weidmann

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