Neue Bahnlinien

Die neue S1 Linie ab Winter


Im Winterfahrplan 2023 wird die als Flughafenlinie bezeichnete S1 und S 11 zusammengeführt und erhält in der Hauptverkehrszeit einen 5-Minuten-Takt


Seit 99 Jahren gibt es zwischen Blankenese und Poppenbüttel den von uns meistens sehr geschätzten elektrischen Schnellbahnbetrieb in die Stadt. Schon seit 1907 bediente die „Stadt- und Vorortbahn Altona-Blankeneser Eisenbahn / Verbindungsbahn“ die gesamte Strecke zwischen Blankenese, über den Hauptbahnhof parallel zur Lübeck-Büchener Eisenbahn nach Hasselbrook und abschließend zum neu entstehenden Friedhof Ohlsdorf im Elektrobetrieb.


Ab 1924 erfolgte eine Netzerweiterung der Vorortbahn ins Alstertal nach Poppenbüttel, um die bis dahin seit 1918 benzolbetriebene „Alstertalbahn“ ebenfalls auf Elektrobetrieb umzustellen. Das preußische Stormarn verschenkte daher diese Bahnstrecke an die Deutsche-Reichsbahn-Gesellschaft, um so die hinter Hamburg angrenzenden preußischen Gemeinden entlang der Alster besser zu erreichen. Die jüngste Streckenergänzung erfolgte 2008 als „Flughafen S-Bahn“ durch die Anbindung an den seit 1912 betriebenen Hamburger Flughafen in Fuhlsbüttel. Ab der Haltestelle Ohlsdorf wurde nunmehr die Streckenführung in Richtung Airport und Alstertal hin nach Poppenbüttel „geflügelt“. Mit dieser letzten Ergänzung der S 1 wurde sehr spät nachvollzogen, dass die Option eines Kaltenkirchener Großflughafens nicht mehr bestand und endlich für die bereits 1974 stillgelegte Straßenbahnlinie 9 eine direkte Schienenverbindung zwischen der City, dem Hauptbahnhof und dem Fuhlsbüttler Flughafen errichtet wurde.

Mit dem Winterfahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 soll die S-Bahn eindeutige Linienführungen erhalten und hierdurch die zentralen Umsteigeknoten stabiler machen, verbunden mit der Zielsetzung einer höheren Pünktlichkeit, geringeren Zugausfällen sowie stabileren Anschlussverbindungen. Insbesondere an den stark frequentierten Haltestellen am Hauptbahnhof und in Altona soll es zukünftig mehr Zeit für einen Umstieg geben. Die Auswirkungen von Störungen im S-Bahn-Betrieb sollen damit lokal begrenzt werden und im S-Bahn-Verkehr südlich der Elbe soll es mehr Langzüge geben. Dieses alles stellt lt. HVV eine Grundlage für das Verkehrswachstum im ÖPNV dar und bietet ggf. Möglichkeiten für die Schaffung neuer Streckenführungen bis 2030.


Die neue S 1, auch gern als Flughafenlinie bezeichnet, fährt wie bisher von Wedel durch den Citytunnel (Strecke Altona-Jungfernstieg-Hauptbahnhof) nach Ohlsdorf und ab dort „geflügelt“ zum Hamburg-Airport bzw. nach Poppenbüttel. Die Fahrten der S 11 werden in die S 1 integriert, wobei deren bisherige Teilstrecke über Dammtor durch die neuen Streckenführungen der S 2 (Aumühle – Altona) und S 5 (Stade – Elbgaustraße) übernommen werden. In den Hauptverkehrszeiten von Montag bis Freitag (6 bis 10 Uhr + 15 bis 19 Uhr) fährt die neue S 1, inkl. der Trennstrecken ab Ohlsdorf (Airport / Poppenbüttel), im 5-Minuten-Takt. Die S-Bahnumstiege am Hauptbahnhof sowie in Altona erfolgen jeweils am gleichen Bahnsteig. Durch diese vereinfachte Streckenführung und die erhöhte Zug-Taktung steigen unsere Mobilitätschancen in der Stadt.


Harald Clemens


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