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Erneuerung Mellingburger Schleuse 500 Jahre alt

Die Mellingburger Schleuse feiert 2029 ihr fünfhundertjähriges Jubiläum

Die Mellingburger Schleuse wurde 1529 errichtet. Sie ist eine der zehn

Alsterschleusen, mit denen heute noch vorwiegend die Wasserstände des Alsterlaufs reguliert werden. Oberhalb der Alster, kurz hinter der Mellingburger Schleife, befindet sich das Baudenkmal. Die beiden noch hinter der Mellingburger Schleuse folgenden Werke waren stets lediglich als Stauwehre hergerichtet. Dagegen waren früher die Fuhlsbüttler, Poppenbüttler und Mellingburger Schleuse als Kammerschleusen für den

Schiffsverkehr nutzbar. Nach Einstellung des Schiffsverkehrs oberhalb Fuhlsbüttels, wurde jeweils eines der beiden Tore in Fuhlsbüttel und Poppenbüttel entfernt und mittels des verbliebenen Tors als Stauwehre umgestaltet. Dagegen behielt die Mellingburger Kammerschleuse ihre beiden Tore und wurde mit dem dazwischen liegenden Becken zur Wehr umfunktioniert.Als einzige noch verbliebene historische Schleuse soll diese nunmehr denkmalgerecht hergerichtet werden und parallel zum vorhandenen Umlaufgraben einen Fischaufstieg erhalten, so die Staatliche Pressestelle Hamburg vom 28.03.2022.


Anlässlich eines im letzten Jahr stattgefundenen Sommerspaziergangs des Bürgervereins mit Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff, erfuhren wir erste konkrete Hinweise zu diesen Umsetzungsplänen. Demnach sollte ab 2023 die denkmalgerechte Herrichtung des Mellingburger Bauwerks und der dort vorhandenen Brücken i. H. v. 1,15 Mio. € erfolgen.


Anschließend daran sei für das Jahr 2024 eine Umwidmung des dort parallel vorhandenen Umlaufgrabens vorgesehen. Ähnlich wie das mittlerweile fertiggestellte Vorhaben in Poppenbüttel entlang der Mellingburger Wehr, als Fischaufstieg i. H. v. 2,7 Mio. €.


Seitdem haben wir als aufmerksame Wandernde, Nordic-Walker-Sportler oder Radfahrende noch keine vorbereitenden Arbeiten zur Umsetzung der Bauarbeiten entlang der Mellingburger Schleuse erkennen können. Daher fragten wir erneut beim Bezirksamt an, wie es aktuell im Einzelnen um das Gesamtvorhaben und die hiermit verbunden Planungsabweichungen stünde. Hierzu erhielten wir folgende Auskünfte:


 „Die Planung und Ausführung der Maßnahme ist an den LSBG – Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer - vergeben. Durch geänderte Baukosten wird derzeit der Kontrakt angepasst und dann mit

der Planung fortgefahren.“


 „Der LSBG hat geplant, die Grundinstandsetzung der Schleusenkammer inkl. Brücken in diesem Jahr zu beginnen. Das Bezirksamt hat Reparaturen an den Bootssteganlagen durchgeführt, sodass der Kanuverkehr in dieser Saison gewährleistet ist. Bei der Planung der Fischdurchgängigkeit prüft der LSBG noch verschiedene Varianten.“


 „Die aktuell geplanten Kosten für die geplante Grundinstandsetzung belaufen sich inkl. Planungskosten auf voraussichtlich 2.325.000 €, für die Fischdurchgängigkeit auf 4.286.000 €.“


 „Der Zeitplan wird derzeit aktualisiert. Ein genauer fertigstellungs-termin kann daher im Moment noch nicht genannt werden.“


Die ursprünglichen Baukosten sind demnach von 3,85 Mio.€ im Haushaltsansatz auf ca. 6,61 Mio.€ um ca. 72 % angestiegen. Da die Bauarbeiten nunmehr nicht durch den Bezirk Wandsbek, sondern dem Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer zur Ausführung

kommen, hatten wir beim Landesbetrieb folgendes angefragt:


 „Was sind die Gründe für die Abweichung zu den bisherigen Planungen und weshalb wurde noch nicht mit den (Teil-)-Bauvorhaben begonnen?“

Die Antworten stehen hierzu noch aus. Trotz allem warten wir mit großem

nachbarschaftlichen Interesse die weiteren Antworten und später folgenden Bauarbeiten ab. Schlussendlich verfolgen wir die denkmalge-rechte Herrichtung der Mellingburger Schleuse und naturnahe Herrichtung des Fischaufstiegs mit großem Interesse!



Harald Clemens, 15. August 2023.

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