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Glasmuseum, Hamburg mit Lieselotte Schulz am 01.11.2023

Da hat uns Frau Schulz wieder etwas Wunderbares beschert. Wussten Sie, dass es in Hamburg ein Glasmuseum mit Glaskunst gibt? Es befindet sich in einem der denkmalgeschützten und umgebauten Häuser des ehemaligen Krankenhauses Barmbek.

Die Sammlerinnen Barbara und Edith Achilles entdeckten bei einer Reise Ende der 60er-Jahre ihre Leidenschaft für Glaskunst. Die Achilles-Stiftung. kümmert sich um die Glassammlung der zwei Hamburgerinnen. Es ist ihr Vermächtnis, denn beide sind leider schon gestorben. Doch als Edith Achilles noch lebte, hat sie die Stiftung und das Museum in Barmbek mit auf den Weg gebracht.

Zwei Glaskuben und eine Vase, die Oiva Toikka und Sven Palmquist für Nuutajärvi und Orrefors entworfen hatten, waren die ersten Stücke. In den 1970er Jahren kamen Arbeiten von Erwin Eisch und Jack Ink hinzu, genauso wie von Isgard Moje-Wohlgemuth und dem Dänen Finn Lynggaard.


Besonders die zeitgenössische Glaskunst hatte es den Sammlerinnen angetan. Die Designer der noch händisch arbeitenden Manufakturen experimentierten viel mit Einzelstücken und limitierten Kleinserien. Kunsthandwerker erarbeiteten sich zunehmend künstlerische Perspektiven und auch Künstler entdeckten das Glas als ein Material für ihre Arbeit. Das Glas fand in vielerlei Zwischenschritten seinen Weg vom Gebrauchsgut zur freien bildenden Kunst. Bahnbrechende künstlerische Entwicklungen gingen seit den 1950er Jahren von der Zusammenarbeit von Gestaltern mit Manufakturen in der Tschechoslowakei aus. In den 1960er Jahren entstand in den USA die internationale Studioglasbewegung, die zuerst nur die Arbeit mit Glashütten en miniature im Künstleratelier meinte und später alle Glastechniken umfasste.

Die 1980er Jahre brachten nur geringe Ankäufe an modernem Glas, meist am Rande von Reisen direkt von den Künstlern erworben. In den 1990er Jahren nahm der Erwerb von zeitgenössischem Glas dann langsam Fahrt auf. Mit jedem neu erworbenen zeitgenössischen Glas reifte die Erkenntnis, es hier mit einem äußerst vielfältigen und faszinierenden Thema zu tun zu haben. Deutsche Künstler wie der nach Australien ausgewanderte Klaus Moje, Gabriele Küstner oder Karl R. Berg kamen nun ins Blickfeld. Es gab erste Ankäufe von Arbeiten tschechischer, französischer und amerikanischer Künstler wie Bohumil Eliáš, Robert Pierini und Stephen Rolfe Powell. Jedes Stück ist ein Unikat, und an den Kunstwerken haben die Künstler oft monatelang gearbeitet, denn Glas ist ein schwieriger Werkstoff und bricht, wenn man es nicht fachgerecht im Hinblick auf Temperatur, Abkühlzeit und B rennzeit behandelt.

 Nach dem Besuch des Glasmuseums gingen wir gemeinsam zum Mittagstisch ins Q21, und ich muss sagen, ich war überrascht über das preiswerte und äußerst schmackhafte Essen. Das Bier wird in Hamburg gebraut. Es ist kaum zu glauben, aber ich habe für ein Waldpilzrisotto und ein Bier nur 11,50 € bezahlt. Haben Sie das schon einmal irgendwo in Poppenbüttel erlebt? Ich nicht!

Herzlichen Dank an Frau Schulz für die umsichtige Organisation und das schöne Erlebnis.

Ute Mielow-Weidmann




Fotos unseres Mitgliedes Chris Kriebisch. (Eine kleine Auswahl der 400! Exponate des Museums)


Fotos von unserem Mitglied Monika Markwardt.

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