Besichtigung MS Bleichen

Besichtigung der MS Bleichen am 15.08.2022 mit Erwin Gense

Fotos von unserem Mitglied Dieter Held

Technik von gestern

Die Funktionen sind immer noch aktuell, nur mit Stand der heutigen Entwicklung angepasst. Ja, es ist die Schifffahrt und ich werde von einem Besuch des Stückgutfrachters MS Bleichen berichten. Hier ein paar technische Daten. Die MS Bleichen wurde 1958 in Rendsburg gebaut, mit einem Dieselantrieb von 1.800 PS ausgerüstet und einer Tragfähigkeit von 2.200 tdw. Höchstgeschwindigkeit ist 12 kn (22km/h). Selbstverständlich ist die MS Bleichen der heutigen, modernen Technik angepasst, um zu bestimmten Anlässen, wie Hafengeburtstag auch noch auf der Elbe fahren zu dürfen. Für solche Fahrten gelten seitens der Behörden sehr strenge Vorschriften, auch wenn die MS Bleichen nur ein Museumsschiff ist.

Jetzt geht’s los, unser Rundgang über alle Decks der MS Bleichen. 


Für einen strahlend blauen Himmel hat unser Organisator dieser Tour auch gleich gesorgt, obwohl wir gleich in die zwielichtige Tiefe des Rumpfes eintauchen sollen, dass Herz eines jeden Schiffes, die Maschine. Es ist faszinierend, wie diese einzelnen Komponenten dieser Maschine aufeinander abgestimmt sind und klaglos funktionieren. Eigentlich könnte man ein Buch über die einzelnen Komponenten aller Decks dieses Schiffes schreiben. Es gab gründliche Erklärungen über die Ruderanlage und auch was bei einem Ausfall zu tun ist. Details von Generatoren, Tanks und vielen anderen Versorgungskomponenten tief im Rumpf des Schiffes. Langsam arbeiteten wir uns wieder auf das Hauptdeck zurück. Besichtigten die Offiziersräume und die der Mannschaften. Man bemerkte schon einen gravierenden Unterschied in den Unterkünften. Uns wurde eigentlich jetzt erst richtig bewusst, wie einfach die Mannschaften untergebracht und ihre Freizeit verbracht haben. Es gab keine Fitness , noch moderne Ruheräume. Hier hieß es noch arbeiten und wieder fit werden für die nächste Schicht.


Auf dem Hauptdeck, am Bug bestaunte ich die riesigen Ankerwinden mit den schweren langen Ankerketten. Diese waren bis zu 200 Meter lang.Was für ein Gewicht! Dann klang es wie eine frohe Botschaft, 'Mittagessen' . Für beide hungrigen Gruppen gab es Kartoffelsalat und Würstchen mit Senf.

Unser nächstes Besichtigungsziel war die Kommando-Brücke. Hier gab es für mich sehr interessante Technik zu sehen und zu erfragen. Wie z.B. das moderne Radargerät, der alte Maschinentelegraf, neueste GPS-Navigationssysteme, sowie die alten Navigationssysteme wie Sextant, Magnetkompass und die Ruderanlage. Auch das Magazin mit den zig vielen Signalflaggen und ev. auch einigen Nationalflaggen. Ohren auf, es ging ein leises raunen über Deck und es gab strahlende Gesichter, der Kaffee und der Kuchen stehen schon bereit. Nun langsam und vorsichtig um Ecken, über Stufen und durch ungepolsterte Türrahmen (betrifft nur die Größeren) und sonstige Deck typische Hindernisse bewegen und bei Kaffee und Kuchen, wie mit unseren vielen Fragen, und den erklärenden Antworten unserer ehrenamtlichen Besatzungsmitglieder die Kaffeepause genießen.

 Schon ist meine Tinte für diesen Bericht fast am Ende. Schnell noch ein paar abschließende Worte und einen

'Herzlichen Dank' an alle, die zu dieser umfangreichen und erfahrungswerten Besichtigung beigetragen haben.


W. Esser (Vereinszeitung 6/2022 S.9)

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